Stiftung Maria Hilf Warstein übergibt zwei Defis an die Warsteiner und Belecker Feuerwehr

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D. Ahle, R. Tiefert, D. Dresbur u. A. Senger (Foto: C. Clewing, Soester Anzeiger)

(Warstein – 05.04.2023) Die Stiftung Maria Hilf Warstein hat zwei weitere Defibrillatoren an die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Warstein übergeben.

Sie sind ab sofort öffentlich zugänglich, also rund um die Uhr für jedermann am Feuerwehrgerätehaus in Belecke, Silbkestraße 6 und an dem neuen Feuerwehrgerätehaus in Warstein, Hauptstraße erreichbar.

„Wir freuen uns, dass wir mit diesen beiden Standorten das Warsteiner Defi-Netzwerk weiter ausbauen können“, freut sich Alexa Senger, Vorsitzende der Stiftung Maria Hilf Warstein.

Durch Initiative des Projektes „Herzsicheres Warstein“ konnten schon über 50 Defis im Stadtgebiet angeschafft und damit ein wertvoller Beitrag zur medizinischen Akutversorgung im Notfall geleistet werden.

Defibrillatoren werden in Notfällen, wie z.B. einem plötzlichen Herzstillstand, eingesetzt und können lebensrettend sein, wenn sie schnell angewendet werden. Die in Warstein eingesetzten Defis (AEDs) sind speziell für den Einsatz durch medizinische Laien entwickelt worden.

Sie analysieren automatisch den Herzrhythmus des Patienten und liefern bei Bedarf einen elektrischen Schock. Sie leiten den Ersthelfer dabei sprachgesteuert durch den Reanimationsprozess. Auch in Warstein konnten durch den Einsatz eines Defi bereits mehrfach Menschenleben gerettet werden.

Um die Versorgungslücke im Bereich der medizinischen Akutversorgung zu schließen, hat die Stiftung Maria Hilf Warstein zusammen mit dem LAG 5verBund - Innovation durch Vielfalt e.V. im Herbst 2022 das Folgeprojekt „Corhelper“ gestartet. Damit sollen Privatpersonen zu Mobilen Ersthelfern ausgebildet werden.

Sie können dann im Notfall über das App-basierte Alarmierungssystem Corhelper kurzfristig von der Leitstelle zum Notfall in ihrer Nähe gerufen werden und mit Erste Hilfe und ggf. dem Einsatz eines Defis die wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken.

„In der Feuerwehr der Stadt Warstein gibt es aktuell 62 Corhelper. Weitere sind in Ausbildung“, berichtet Feuerwehrchef Donath Ahle. „Etliche Einsätze wurden durch sie bereits auch außerhalb des Feuerwehrdienstes geleistet. Menschen in Not konnte so schnell geholfen werden.“

„Wir freuen uns, dass wir die Feuerwehren im Stadtgebiet hierbei mit zwei öffentlichen Defis unterstützen können“, weiß Alexa Senger über die gute Zusammenarbeit. Auch die Einsatzwagen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Warstein wurde in den letzten Wochen und Monaten nach und nach mit Defis ausgestattet. Aktuell wurden weitere 4 Defis angeschafft.

Die AEDs sollen sind mit der örtlichen Notfallversorgungsinfrastruktur in den RTW’s kompatibel, sodass dadurch eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Ersthelfern und Tätigen im Rettungsapparat ermöglicht wird.

Die freiwilligen Corhelper sind ein weiterer Baustein in der örtlichen Rettungskette. „Nicht gaffen, sondern selber schaffen“ lautet die Devise, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht!

Die nächste Corhelper-Schulung wird in Warstein von der DRK-Ortgruppe am 15.04.2023 angeboten. Weitere Termine werden über die Lokalpresse bekannt gegeben.

Jeder kann Corhelper werden und helfen! Informationen gibt es unter:

www.corhelper.de

www.leader-5verbund.de/mobile-ersthelfer

www.herzsicheres-warstein.de

 

Daniel Schröder und Roman Cruse, beide Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Warstein schildern ihre Erfahrungen als Corhelper:

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(Foto: C. Clewing, Soester Anzeiger)

Daniel Schröder:

Hallo Daniel, wie und warum bist du Corhelper geworden?

„Ich habe mich sofort registriert, als der Kreis Soest den Probebetrieb für die Corhelper-App gestartet hat. Das System ist aus meiner Sicht ein gutes Instrument, um entscheidende Sekunden und Minuten im Kampf um ein Leben zu gewinnen.
Wenn ein Mensch nicht mehr atmet, sein Herz aufgehört hat zu schlagen, entscheidet die Zeit über Leben und Tod. Je schneller der Herz-Kreislauf per Herzdruckmassage wieder ans Laufen gebracht wird, desto größer sind die Chancen, dass derjenige zurück ins Leben geholt wird.

Angehörige stehen oft unter einer gewissen Schockstarre, sodass sie Hilfe bei der Reanimation brauchen.

Als Corhelper ist man für genau diese Hilfe da: Wir kommen in erster Linie für die Minuten, in denen die Angehörigen oder die Person, die einen leblosen Menschen gefunden hat, auf sich allein gestellt sind. Wir übernehmen die Wiederbelebung, bis der Rettungsdienst eintrifft.“

Hattest du bereits einen Einsatz als Corhelper und wie ist das abgelaufen?

„Ich hatte bereits mehrere Corhelper-Einsätze. An meinen ersten Einsatz kann ich mich insofern noch sehr gut erinnern, als dass ich den schrillen Warnton, den mein Handy da von sich gab, im ersten Augenblick gar nicht zuordnen konnte.

Als ich im nächsten Moment aber das Alarmstichwort „Reanimation“ auf dem Display gesehen habe, ging alles sehr schnell vonstatten. Man nimmt den Einsatz in der App an, bekommt daraufhin die Einsatz-Adresse samt Routenführung.

Per Auto oder zu Fuß macht man sich auf den Weg und ist vor allem darauf angewiesen, dass Hausnummern gut sichtbar sind, sodass man sofort weiß, wo man hin muss.

Im Idealfall - und so war es bei meinen Einsätzen zum Glück mehrfach - hat bereits jemand die Haustür geöffnet, sodass man direkt hineinkommt. Sobald man den Patienten aufgefunden hat, beginnt man mit den Reanimationsmaßnahmen oder löst denjenigen ab, der sie bereits eingeleitet hat.
In der Regel kommen weitere Corhelper hinzu, mit denen man sich die Aufgaben gut zuspielen kann. Bislang war auch die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst immer sehr angenehm und professionell.

Die Rettungskräfte sind bei einer Reanimation, die schnell mal 45 Minuten lang dauern kann, froh um jede helfende Hand.
Wichtig ist auch, gemeinsam mit dem Tod umzugehen. Nicht jede Reanimation ist von Erfolg gekrönt. Am Ende zählt jedoch, das Gegenseitige zusprechen, dass man alles gegeben hat, um das Leben dieses Menschen zu retten."

 

Roman Cruse:

Hallo Roman, wie und warum bist du Corhelper geworden?

„Hallo zusammen, in der Feuerwehr und auch in Privatleben kann es jederzeit zu einer Reanimation kommen. In den Übungen bei der Feuerwehr werden wir in Erster Hilfe geschult und lernen den Umgang mit Defibrillatoren.

Im Rahmen der Erste Hilfe Schulung bei der Feuerwehr wurde das Projekt Corhelper vorgestellt. Dieses Engagement wollte ich sofort unterstützen und registrierte mich dafür.

Menschen, die in Not geraten brauchen schnellstmöglich Hilfe und wir können schnell helfen und entscheidende Sekunden überbrücken bis die professionelle Unterstützung des Rettungsdienstes da ist.“

Hast du eine medizinische Ausbildung?

„Eine direkte medizinische Ausbildung habe ich nicht. Ich studierte in meinem dualen Studium Gesundheitsmanagement in Düsseldorf. Hier arbeitete ich eine Zeit lang auf den Stationen eines Krankenhauses, bzw. einer Dialyse. Dort kam es als Helfer immer wieder zu Notfällen.

Hier lernte ich in kritischen und hektischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und somit erste Maßnahmen durchführen zu können, bis die Fachkräfte eintrafen.“

Hattest du bereits einen Einsatz als Corhelper und wie ist das abgelaufen?

„Ich bin jetzt etwas mehr als ein Jahr Corhelper.

Bislang hatte ich einen Einsatz, am gefühlt wärmsten Tag des letzten Jahres. Hierbei traf ich kurz nach dem Rettungsdienst ein, ich unterstützte die Rettungskräfte bei den Maßnahmen der eingeleiteten Reanimation. Leider gehen diese nicht immer gut aus, wie in diesem Fall.

Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst war sehr professionell.

Nach der Beendigung aller Maßnahmen boten sie mir sofort Unterstützung über das Geschehene und nicht Alltägliche zu reden.

Eine Nachsorge ist in diesen Fällen für alle sehr wichtig, da wir auch alle nur Menschen sind.

Aus den Gesprächen mit dem Rettungsdienst kann man auch Erfahrungen sammeln, um bei den nächsten Malen noch besser helfen zu können.“

 

 

Ansprechpartner und weitere Informationen:

Stiftung Maria Hilf, Alexa Senger, info(a)stiftung-mh.de

Freiwillige Feuerwehr Stadt Warstein, Dennis Dresbur, d.dresbur(a)feuerwehr-warstein.de

 

Pressekontakt:

Alexa Senger

Vorsitzende

Stiftung Maria Hilf Warstein

Tel. 0171-8866120

E-Mail: info(a)stiftung-mh.de

www.herzsicheres-warstein.de

www.stiftung-mh.de

 

Dennis Dresbur

Pressesprecher

Freiwillige Feuerwehr Stadt Warstein

Tel.: 02902 9896342

E-Mail: d.dresbur(a)feuerwehr-warstein.de

www.Feuerwehr-Warstein.com