Von: D.Schröder

Einsatzzeitpunkt: 10.05.2022 / 11:46 Uhr
Einsatzstichwort: Brand_4 / Waldbrand
Einsatzort: Hirschberger Weg / Sichtigvor

Es begann am Dienstagvormittag mit einer unklaren Rauchentwicklung und entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem Großeinsatz, bei dem Einheiten aus dem gesamten Kreis Soest vor Ort waren: Die Feuerwehr bekämpfte am Dienstag einen Waldbrand bei Sichtigvor. Der Einsatz zog sich bis zum Mittwochmorgen.
Um 11.46 Uhr war zunächst die Rede von einer unklaren Rauchentwicklung im Wald zwischen Allagen und Hirschberg. Wenige Momente nach der ersten Alarmierung gingen zahlreiche weitere Notrufe in der Soester Rettungsleitstelle ein, sodass die Leitstelle das Stichwort bereits nach drei Minuten auf Brand_2 erhöhte. Die ersten Kräfte konnten die starke Rauchentwicklung bereits aus der Ferne erkennen - mit dem Einsatzstichwort Brand_3 wurden um 11.59 Uhr weitere Kräfte zur Einsatzstelle gerufen. Um 12.27 Uhr erhöhte die Einsatzleitung das Alarmstichwort auf Brand_4 - das höchste Stichwort für Brände im Kreis Soest. So gab es Wehralarm für die Feuerwehr Stadt Warstein. Ebenso wurden zahlreiche überörtliche Kräfte aus anderen Kommunen zur Unterstützung gerufen.
Die ersteintreffenden Einsatzkräfte konnten einen ausgedehnten Waldbrand bestätigen. Am Ende erstreckte sich die brennende, gerodete Waldfläche auf rund 1200 Quadratmeter. Schwierigkeiten bereiteten die Hanglage sowie der immer wieder auffrischende Wind. Der Wind sorgte beispielsweise dafür, dass in größerer Entfernung zur eigentlichen Brandstelle ein weiterer Brandherd durch Funkenflug ausbrach. Zur Erkundung der Lage kamen mehrere Drohnen, unter anderem mit Wärmebildkameras, zum Einsatz. Zudem unterstützte die Polizei die Löscharbeiten: Ein Hubschrauber der NRW-Fliegerstaffel wurde mit einem angehängten Löschwasserbehälter in den Einsatz gezogen. Er pendelte zwischen der Brandstelle und dem Möhnesee, wo der Wasserbehälter mehrfach aufgefüllt wurde.
Durch den massiven Kräfteansatz konnte das Feuer verhältnismäßig zügig unter Kontrolle gebracht werden. Mehr Arbeit machten die umfangreichen Nachlöscharbeiten, bei denen es vor allem darum ging, versteckte Glutnester im Waldboden zu finden und zu löschen. Durch die Bodenbeschaffenheit zog das Feuer in den Boden hinein und breitete sich dort aus. Mithilfe mehrerer Rückegeräte, darunter Harvester und Radlader, wurden die Glutnester im Boden freigelegt und gelöscht. Für die Löscharbeiten standen den Einsatzkräften unmittelbar an der Einsatzstelle 70.000 Liter Löschwasser in transportablen Löschwasserbehältern zur Verfügung, die von zahlreichen Tanklöschfahrzeugen, Wasserwagen und Abrollbehältern auf Wechselladerfahrzeugen im Pendelverkehr gefüllt wurden. Die Löscharbeiten zogen sich bis in den späten Abend. In Gruppenstärke wurde die Einsatzstelle durch die Nacht hinweg kontrolliert.
Um 6 Uhr am Mittwochmorgen wurde durch die Einsatzleitung offiziell "Feuer aus" gemeldet - Einsatzende. Im Einsatz waren rund 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW, Hilfsorganisationen und Behörden. Für den Mittwochnachmittag wurden die Aufräumarbeiten anvisiert.

Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr Warstein, bedankte sich bei allen eingesetzten Kräften aus seiner Feuerwehr und den zur Unterstützung geeilten überörtlichen Kräften: "Das war wirklich eine super Zusammenarbeit. Dieser Großeinsatz unterstreicht einmal mehr, wie wichtig die interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Soest ist."

Im Einsatz: Feuerwehr Stadt Warstein, Feuerwehr Anröchte, Feuerwehr Bad Sassendorf, Feuerwehr Ense, Feuerwehr Erwitte, Feuerwehr Geseke, Feuerwehr Lippetal, Feuerwehr Lippstadt, Feuerwehr Möhnesee, Feuerwehr Rüthen, Feuerwehr Soest, Feuerwehr Werl, Feuerwehr Wickede; Führungsstab Kreis Soest, Drohnengruppe Kreis Soest; DRK, THW, DLRG, Malteser; Polizei mit mehreren Streifenwagen und Hummel mit "Bambi Bucket"; Bürgermeister, Ordnungsamt; Forstbehörde.

Hinweise zur Einsatzberichterstattung