Von: D. Schröder

Der „Einsatzort“ der Jahresabschlussübung verpasste vielen Mitgliedern des Löschzugs Warstein ein Deja Vu - es ging zur Firma Calcis im Enkerbruch, dort hatten sie erst im Januar wegen eines Brandes einen Großeinsatz absolviert.
Das simulierte Szenario, das am Samstagnachmittag auf die Einsatzkräfte wartete, hatte es ebenso in sich: Ein Gasaustritt, der schweren Atemschutz erforderte, mehrere vermisste Personen, die gerettet werden mussten, und ein unfassbar verwinkelter Einsatzort.
Gefordert waren vor allem die frisch ausgebildeten Gruppenführer des Löschzugs Warstein - ihnen oblag die Erkundung der Einsatzstelle, das Treffen von Entscheidungen und das Ausführen von Befehlen an ihre Mannschaft. Insgesamt galten drei Personen als vermisst - nur von einer Person war der Aufenthaltspunkt bekannt: auf einer Brüstung in vielen Metern Höhe zwischen einem Braunkohle- und einem Hochofen.
Mehrere Trupps mussten die Vermissten unter Atemschutz suchen und retten. Vor allem die zahlreichen und verwinkelten Treppen stellten sich dabei als Orientierungs-Herausforderung dar. Gleichzeitig wurde mit Unterstützung der Jugendfeuerwehr und des DRK Warstein eine Patientenablage vorbereitet. Nach kurzer Zeit waren die „Personen“, die von schweren Puppen dargestellt wurden, lokalisiert und per Muskelkraft gerettet. Nach der Praxis folgte ein theoretischer Teil, in denen allen aktiven Einsatzkräften noch einmal die Besonderheiten des Betriebes und mögliche Gefahren, die dort lauern können, erläutert. Der Löschzug Warstein dankt der Firma Calcis für die Möglichkeit, auf ihrem Gelände solch eine realitätsnahe Übung durchführen zu können.
Ein weiterer offizieller Akt folgte wenige später am Feuerwehr-Gerätehaus: Pastor Markus Gudermann segnete das neu im Löschzug Warstein stationierte Mannschaftstransportfahrzeug - kurz: MTF. Gudermann betonte: „Als Kommune und auch als Kirche können wir uns immer auf unsere Feuerwehr verlassen. Das wurde vor nicht all zu langer Zeit beim Brand in der Pankratius-Kirche deutlich. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dieses neue Fahrzeug zu segnen. Der Segen gilt aber auch euch Einsatzkräften, die mit diesem Fahrzeug unterwegs sind, damit ihr immer gesund von den Einsätzen zurückkehrt.“
Im gemütlichen Rahmen am Gerätehaus wurde das praktische Übungsjahr beendet, nun folgen bis zum Frühjahr vor allem theoretische Schulungen für die Feuerwehrleute.