Text: C.Lehmann

Initiiert von Christian Clewing zusammen mit der Ukraine-Hilfe Berlin wurden finanziert mit Spendengeldern drei ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge der Stadt Warstein für die Feuerwehr in Nikopol übergeben. Drei Feuerwehrleute aus der Ukraine kamen zusammen mit Vitali Olijnik von der Ukraine-Hilfe Berlin am Dienstagabend gegen 19:30 Uhr am Gerätehaus in Belecke an. Die eigentliche Übergabe und Einweisung der Fahrzeuge stand zwar erst für den nächsten Tag an, aber das Trio aus der Ukraine wollte natürlich die Chance nicht ungenutzt lassen, sich mit den deutschen Feuerwehrkameraden auszutauschen. Wenn nötig fungierte dabei Vitali Olijnik, als Dolmetscher. "Vieles ging aber auch ganz ohne Übersetzung", freute sich Donat Ahle. Feuerwehrleute sprechen doch irgendwie auf der ganzen Welt die gleiche Sprache. Von der Löschgruppe Allagen waren Nico Kemper und Pierre Gomoll gekommen, um eines der beiden neu beschafften StLF 20/25 zu zeigen, das nun zu den modernsten im Stadtgebiet gehört. Sozusagen den Nachfolger eines der Fahrzeuge, welches in die Ukraine geht. 

Großes Interesse bestand auch an der Organisation der Freiwilligen Feuerwehr. In der Ukraine gibt es nur eine staatlich-militärisch organisierte Berufsfeuerwehr, eine so engmaschige Abdeckung mit Feuerwehrstützpunkten sind dort nicht zu finden. Das sieht man auch an den ausrücke Bereichen, die auch mal bis zu 50 km sein können. Bis zum Einsatzort ist man dann bei guten Straßenverhältnissen schon mal bis zu 30 Minuten und länger unterwegs. Zeitgleich fand während des Besuchs auch die erste praktische Ausbildungseinheit des Atemschutzgeräteträger-Lehrgangs in Belecke statt. Damit gab es auch direkt ein weiteres Thema, nämlich Art und Umfang der Ausbildung bei der frewilligen Feuerwehr. 

Zwischen den vielen Gesprächen wurden immer wieder andere Fahrzeuge vom Löschzug Belecke sowie die verladenen Ausrüstungsgegenstände angesehen und ausprobiert. Dazu standen Christian Büenfeld und Markus Klaus bereit. Am Ende der Fahrt auf 30 m Höhe mit der neuen Drehleiter hätte man das Fahrzeug am liebsten auch gleich mitgenommen. Obwohl die ausgemusterten Fahrzeuge der Stadt Warstein teilweise schon über 20 Jahre Dienst auf dem Buckel haben, gehören sie an ihrem zukünftigen Einsatzort zu den modernsten Fahrzeugen. Durch den andauernden Angriffskrieg sind nicht nur Häuser zerstört worden, sondern auch viele Straßen und Wege beschädigt. Daher passt es gut, dass die beiden Tanklöschfahrzeuge auf Allrad-Fahrgestellen aufgebaut sind. Die beiden Fahrzeuge wurden darüber hinaus mit viel weiterer ausgemusterter Ausrüstung, Einsatzkleidung und Werkzeug bestückt. Sie sind somit sofort einsatzbereit. Vor dem ersten Einsatz müssen die Drei aber noch über 2500 km in die Heimat zurückfahren.

Die Feuerwehr der Stadt Warstein wünscht allen Feuerwehrkameraden in Nikopol und natürlich auch im Rest der Ukraine, dass Sie immer gesund und unversehrt von ihren Einsätzen zurückkehren, in der Hoffnung, dass dieser fürchterliche Krieg schnellstmöglich zu Ende geht.

Bilder: Christian Clewing - Soester Anzeiger Warstein